Thorben Eggers

ZUSCHNITTE

 

In der Ausstellung „Zuschnitt" thematisiert der Düsseldorfer Maler Thorben Eggers (geb. 1988 in Flensburg) in collageartigen Gemälden unsere medial geprägten Sehgewohnheiten. In einem Zusammenspiel aus abstrakten, digitalen Bilderwelten und einer fotorealistischen Malerei präsentiert die Ausstellung die neuesten Werke, die aus geformten Leinwänden (shaped canvas) bestehen.

 

Ihn beschäftigt die Frage: was ist überhaupt im digitalen Zeitalter ein Bild und wie nehmen wir Realität wahr? Auf ungewöhnlich, vielfältig geformten Leinwänden erscheinen in fotorealistischer Malerei Figuren, Natur, Abstraktes, sowie Motive aus der medialen Welt. Disketten, Pflanzen, Personen, alles wird in akribisch perfekter Ausarbeitung dargestellt, jedoch durch Bildverschiebungen und geometrisch Abstraktionen dem gewohnten Blick entzogen. Dabei bilden für ihn digitale Bildmotive den Ausgangspunkt („…ich male Fotos ab, Benutzeroberflächen, animierte Bilderwelten des Smartphones...“).

 

Seine Arbeit bedeutet für ihn eine materielle Transformation, eine malerische Zurückführung einer digitalen Information in die physische, reale Welt. Das zuvor digital perfekte, glatte Bild wird durch den malerischen Akt mit analogen Fehlern oder Störungen versehen. Thorben Eggers möchte die Wahrnehmungsfilter in einer inflationären Werbeästhetik thematisieren und den digitalen Bildbegriff hinterfragen. Er ist überzeugt, dass die Malerei nach wie vor die attraktivste Form der Simulation bietet und möchte durch sie tradierte Sehgewohnheiten und digitale Strömungen in einer neuen Bildsprache vereinen.

 

Thorben Eggers wurde 1988 in Flensburg geboren. Er studierte 2010 - 2014 Philosophie an der Universität Duisburg-Essen, 2014 – 2015 Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Wien (Meisterklasse Erwin Bohatsch), sowie 2009 – 2015 Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf (Meisterschüler bei Eberhard Havekost). Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.