Endy Hupperich

Gesichter, Körper, Schriftzüge, schrille Zeichen - eine bunte Bildwelt aus dem plakativen Alltagsangebot trifft sich in Endy Hupperichs Werk. Der Künstler lagert figürliche Fundstücke in mehrschichtigen Farbräumen mit schillernder Binnenstruktur und gestischem Duktus ab. Erzählerisches und Malerisches spielen sich zu. Mit der Einbettung von Bildnissen in geradezu roh wirkendes und dennoch differenziert durchgeformtes farbbildnerisches Material stellt Hupperich sinnliches Erleben vor die Identifikation von Inhalten. Die Narration visueller Eindrücke bleibt im Fluss und im Modus von Ursprünglichkeit und Spontaneität. Motive durchleben Metamorphosen, wechseln Identitäten im Zusammenspiel mit dem mehrlagigen Kolorit.

Trotz der Staffelung verschiedener Bildebenen bleibt die Bühne in Hupperichs Tafeln schmal wie ein Display. Was in der Welt zählt, aus der der Künstler seine Motive gewinnt, ist die Massierung an der Oberfläche. Farbkraft und Pinselspuren lassen die Bilder Plastizität gewinnen. Alles drängt nach vorn dem Betrachter entgegen. In der Spur der aufklärerischen Collage, im humorig hintersinnigen Geiste von Dada und von surrealen Bildfindungen zwischen imaginiertem, virtuellem Raum und realer Topographie siedeln Hupperichs Arbeiten. Wirklichkeitsrelikte im Kontext reiner Malerei, Verführung und Entschleierung in einem - das macht den Reiz und den Erkenntnisgehalt seiner Bilder aus.