Führungen mit Anne Dingkuhn fanden statt am
Freitag, 16.9.22 um 17.00 Uhr und
Samstag, 17.9.22 um 13.00 Uhr
In den Führungen hat Anne Dingkuhn den Ansatz ihrer künstlerischen Forschung erläutert, in der es darum geht, Grenzen bestehender Ordnungen auszuloten, immer auf der Suche nach einer tiefergehenden Möglichkeit der Orientierung in einer als überkomplex empfundenen Realität.
Fotos von Holger Pietsch
Kunstgespräch mit Anne Dingkuhn
Samstag, 1.10.22 um 14.00 Uhr
Im offenen Kunstgespräch mit Anne Dingkuhn wird es um die Auseinandersetzung gehen, wie es gelingen kann, ein offeneres Wirklichkeitsverständnis zu generieren und einen Sinn
für Mehrschichtigkeit des vermeintlich Faktischen erzeugen zu können.
Wie lässt sich das Begrenzende, Separierende in unseren Ordnungskonzepten, also in unserem Denken überwinden?
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Die fragile, vertrocknete Hülse einer Frucht wird von einer Stecknadel vor dem eigenen Verfall
zu Staub bewahrt. Ihr bunter Kopf schmückt wie ein Juwel die monochrome Trockenheit der ehemaligen Lebendigkeit und leitet das Auge unweigerlich auf das in den Hintergrund gerückte Wesentliche: Menschliche Organe - und damit schlägt die Künstlerin eine Brücke von der jahrhundertealten verstaubten Kategorisierung der natürlichen Welt zur direkten, greifbaren Bedeutung für uns
und unser Leben.
Anne Dingkuhn lädt ein in eine Wunderkammer aus gefundenen Objekten, Artefakten, ein Sammelsurium aus Gegenständen, das den Betrachter näher zieht und die Sorgsamkeit verdeutlicht,
mit der alle scheinbar willkürlich aufgereiht sind. Wir lassen uns berühren und zurück transportieren in vergangene Zeiten, Schulzeiten, oder das eigene Fensterbrett.
Aus solchen Kuriositätenkabinetten entsprang damals die empirische Wissenschaft: Forscher, die notierten, Insekten sammelten, fixierten und in Schubladen schoben, bis hin zu Seefahrern, die ins Unbekannte aufbrachen, ihre „Neuentdeckungen“ kartierten und diese Orientierungskarten mit mythologischen Geschöpfen schmückten.
Wir blicken verwundert auf diese aus der Zeit gefallenen Ortungen und Beobachtungen. Aber welche sind unsere, scheint die Künstlerin zu fragen. Barcodes? Algorithmen? Schaltkreise? Binärcodes? Wie genau erklären wir uns die für unser Überleben immer fragiler werdende Welt?
Wie sich unsere Wahrnehmung verändert hat und in welchem Umbruch wir uns gerade befinden, verdeutlicht Anne Dingkuhn in AUS:LOTEN durch ihre Erforschung der Verbundenheit allen Lebens in einem Bild.
„Mich interessiert zunehmend, wie es gelingen kann, ein offeneres Wirklichkeitsverständnis zu generieren, einen Sinn für Mehrschichtigkeit und für die Relativität des vermeintlich Faktischen.
Wie lässt sich das Begrenzende, Separierende in unseren Ordnungskonzepten, also in unserem Denken überwinden? Und wie kommt das (bisher) Ungesagte, das Flüchtige oder nicht so Offensichtliche „ins Bild“?
Ausstellung:
Vernissage:
mit Kunstgespräch